Wenn der Arbeitsalltag, lange Autofahrten oder die überbordende Handyzeit den Nacken stark beanspruchen lohnt sich eine kurze, wenngleich sehr effektive Dehnübung. Mit dieser einen Übung werden die kurzen Nackenstrecker (Musculi suboccipitales), der große Kopfwender (Musculus sternocleidomastoideus) sowie die seitliche Halsmuskulatur (Musculi scaleni) effektiv verlängert und entspannt.

Persönlich messe ich der Funktion des großen Kopfwenders einen hohen Stellenwert bei. Zum einen bewegt dieser Muskel unseren Kopf und unsere Halswirbelsäule in gleich drei unterschiedliche Richtungen. Zum anderen steht er in direktem Kontakt mit dem 11. Hirnnerv, dem Nervus accessorius. Verspannungen des Kopfwenders können neben Steifigkeit der Halswirbelsäule auch Nackenschmerzen und Kopfschmerzen auslösen (Kim, Lee 2018).

Die Einstellung der korrekten Dehnposition erfordert etwas Übung. Als erstes zieht man den Kopf nach hinten, sodass ein Doppelkinn entsteht. Dann legt man den Kopf zu einer Seite, das Doppelkinn bleibt dabei erhalten. Zum Schluss dreht man den Kopf leicht zur Gegenseite. Doppelkinn und Seitneigung bleiben wiederum eingestellt. Die Dehnung soll sanft spürbar sein – Schmerzen müssen unbedingt vermieden werden. Gedehnt wird etwa 10 - 20 Sekunden je Seite.