
Office & Pain – was dagegen tun?
12. Juni 2025
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12. Juni 2025Bandscheibenvorfall
Bandscheiben sind elastische Gewebspölster zwischen den knöchernen Wirbelkörpern. Der äußere Ring einer Bandscheibe besteht aus festen Fasern, vergleichbar mit dem Außenband am Fußknöchel. Der innere Kern der Bandscheiben ist demgegenüber gallertartig und mit Wasser vollgesogen. Faserring und Kern wirken gemeinsam wie ein Stoßdämpfer. Die Bandscheiben sind fest mit den Wirbelkörpern verwachsen und vermitteln so auch Stabilität bei Bewegungen.
Die Funktion der Bandscheibe ist eng an die Beschaffenheit der Wirbelkörper sowie des Faserrings gekoppelt. Über- sowie Unterbelastung der Wirbelsäule stören das Mittelmaß an Elastizität und Festigkeit innerhalb der Bandscheibe und führen zu Mikroinstabilität im Wirbelsegment. Als Folge kann es zu Bandscheibenschäden kommen.
Bei der Vorwölbung (Protrusion) einer Bandscheibe bleibt der Faserring noch intakt. Beim Vorfall (Prolaps) durchdringt der Gallertkern den Faserring (siehe Grafik). Beim Sequester löst sich ein freies Stück des Bandscheibenkerns ab und verliert den Kontakt zum Bandscheibenfach.
Eine absolute OP-Empfehlung liegt bei diesen Symptomen vor (Yoon, 2021):
- Taubheit im Genitalbereich
- Blasen- und Mastdarmstörung (Entleerungsstörung oder Inkontinenz)
- Fortschreitende maßgebliche Lähmung
- Unerträglicher Schmerz der jegliche Behandlung unmöglich macht
Die konservative (nicht-operative) Behandlung des Prolapses möchte Schmerzen lindern und Zeit gewinnen, um die Selbstheilung des Körpers abzuwarten und zu stützen. Hier einige Mögliche Behandlungsansätze: Medikamente, Infiltration, Physiotherapie, Strom, Moor, Akupunktur, Massage, …
Entgegen einer gängigen Fehlmeinung können auch Bandscheibenvorfälle ausheilen. Ein Vorfall kann sich zurückziehen, kann austrocknen oder vom Immunsystem abgebaut werden (Yu, 2022).

Grafik: 144216354, 123rf.com